Meine Meinung zum Thema Euro Bargeld Beschränkungen
Ich verstehe ehrlich gesagt die allgemeine Aufregung nicht, die um das Thema Bargeld-Einschränkungen herrscht.
Begonnen hat die Bargeld-Verunsicherung schon vor Monaten mit der Ankündigung der EU-Kommission bzw. der Europäischen Zentralbank (EZB), den sogenannten „digitalen Euro“ einführen zu wollen. Und zwar nicht statt dem Bargeld, sondern als Ergänzung zum Bargeld. Den Sinn verstehe ich auch nicht ganz. Wenn ich vom Dienstgeber mein Monatsgehalt in Euro auf mein Konto erhalte, oder wenn ich eine Überweisung in Euro durchführe, oder wenn ich in einem Geschäft meine Rechnung in Euro per Bankomat-Kassa begleiche, wurden Euros von einer Seite zur anderen Seite geschoben, ganz ohne Bargeld, rein digital, sehr bequem, und am Bank-Konto dokumentiert. Was darüber hinaus könnte ein „digitaler Euro“ bieten ? Wohl nichts. Also keine Aufregung wert, so lange keine Pläne veröffentlicht werden, das Euro-Bargeld gänzlich abzuschaffen.
Jetzt hat die EU-Kommission bzw. die Europäische Zentralbank (EZB) angekündigt, dass es Pläne gibt, Zahlungsvorgänge in Euro-Bargeld künftig auf 5.000 Euro zu beschränken. Begründet wurde dieses Vorhaben damit, dass damit illegale Bargeld-Manipulationen (z.B. Steuer vermeidende Bezahlung von Schwarzarbeit oder illegalen Produkten wie Drogen; Geldwäsche; …) wesentlich erschwert werden und künftig bei digitalen Zahlungen Rechtsverstöße leichter verfolgt werden können. Diese 5.000 Euro Beschränkung ist es, die jetzt hauptsächlich die Wogen hochgehen lässt.
Aber mal ehrlich. Wer von Euch zahlt öfter mal Rechnungen von über 5.000 Euro in bar ? Wohl keiner. Oder sagen wir, fast keiner. Es wird übrigens gemäß der verlautbarten Pläne auch nicht verboten werden, mehr als 5.000 Euro an Bargeld zu besitzen. Wenn ich so viel Bargeld mit mir herum tragen will, oder so viel Bargeld zu Hause im Tresor oder unter dem Kopfpolster aufbewahren will, kann ich das tun. Wenn ich mit dem Sammeln von Euro-Bargeld erst anfange und künftig z.B. 12.000 Euro daheim liegen haben will, so kann ich (wenn so viel am Konto verfügbar ist) problemlos an 3 Tagen bei der Bank jeweils 4.000 Euro bar beheben und nach Hause tragen. Die Bank darf dann zwar wie bisher schon fragen, was das soll, doch ich muss darauf nicht antworten, weil ich im Recht bin. Und Rechnungen über 5.000 Euro kann ich auch weiterhin bar in Euro bezahlen, wenn ich die Teilzahlungen auf unterschiedliche Tage verteile und jeweils unter 5.000 Euro halte. Und wenn es dem Barzahlungs-Empfänger recht ist. Damit wird die 5.000 Euro Zahlungsbeschränkung legal umgangen, was zeigt, wie sinnlos diese Beschränkung ist. Wirkliche Geldwäscher haben Bargeld immer schon in kleinen und kleinsten Beträgen gewaschen, um unauffällig zu bleiben. Erwischt werden professionelle Geldwäscher in der Praxis fast nie. Ein sinnloser Beschränkungs-Versuch der Politik, wie die meisten zuvor.
Ähnlich sinnlos wie zuvor die Registrierungspflicht für SIM-Karten im Sprach-Mobilfunk, um Anrufe von unbekannten Wertkarten-Handies künftig zu verhindern und die Täterverfolgung zu erleichtern. Das hat man eingeführt, obwohl frühere Beispiele aus dem Ausland schon gezeigt hatten, dass Kriminelle solche Probleme ganz einfach umgingen, und diese Maßnahme dort nichts zur verbesserten Strafverfolgung beitrug. Trotzdem auch bei uns eingeführt, mit dem selben negativen Ergebnis wie im Ausland. Solche Beschränkungen, also auch die geplante 5.000 Euro Bargeld-Zahlungsbeschränkung, bringen nichts, sind einfach nur sinnlos und lästig, können aber leicht umgangen werden.
Sollten EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) in einem verzweifelten nächsten Schritt irgendwann tatsächlich das Euro-Bargeld zugunsten des „digitalen Euro“ gänzlich abschaffen wollen, würde so eine Schritt lediglich aufzeigen, wie wenig die Politiker die Wünsche des Volkes verstehen und wie wenig intelligent die Politiker sind. Denn in so einem Fall würden wir wohl in „digitalen Euro“ nur noch bezahlen, was wir wollen. Und unsere Bargeld-Verschiebungen, in welcher Höhe auch immer, die wir nicht beschränkt und kontrollierbar erleben wollen, würden wir dann ganz einfach in anderen Währungen als dem Euro abwickeln. Ob diese Währung für Bargeld-Zahlungen in großer Höhe dann Schweizer Franken, US-amerikanische Dollar, chinesische Yuan oder irgend eine andere Tauschwährung sein würden, ist dabei unerheblich. Aber ich zeige Euch hiermit auf, und auch der EU-Kommission bzw. der Europäischen Zentralbank (EZB) damit auf, dass das Volk Bargeld-Beschränkungen immer leicht umgehen kann. Das wäre dann sozusagen ein privater Teil-Ausstieg aus dem Euro. Ob das das Ziel der EU-Kommission bzw. der Europäischen Zentralbank (EZB) sein kann ? Das bezweifle ich stark.
Und somit bin ich mit meiner Meinung wieder am Anfang: Ich verstehe ehrlich gesagt die allgemeine Aufregung nicht, die um das Thema Bargeld-Einschränkungen herrscht.
Ich wünsche Euch jedenfalls viel digitales und bares Geld, und wenige Sorgen damit. Euer
Rudi
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