Meine Meinung zum Thema (elektrische) Energie

 

Für mich steht außer Frage, dass elektrische Energie bequem und als universellste Energieform eingesetzt werden kann. Man kann sie für alle Geräte im Haushalt, in der Informatik in allgemeinen und insbesonders der Kommunikationstechnik nutzen. Man kann mit ihr Heizgeräte betreiben und man kann mit ihr Motoren antreiben. Mir fällt im Moment gar nicht ein, wofür wir sie in unserer technisierten Welt nicht bequem benutzen könnten. Sie ist hocheffizient und sie erzeugt keine schädlichen Gase.

Aber sie muss erst einmal erzeugt werden und abhängig von ihrer Erzeugungsart dann teilweise teuer bezahlt werden. Das hängt von vielen Faktoren ab.

Von den geografischen Eigenschaften der jeweiligen Region bzw. des jeweiligen Landes hängt es ab, welche Rohstoffe zur Erzeugung elektrischer Energie zur Verfügung stehen. Nicht jede Region unserer Erde hat Wasser in fast unbegrenzter Menge zur Verfügung. Andere Regionen haben dafür riesige Mengen fossile Rohstoffe wie Kohle, Öl oder Gas in ihrem Boden. Wieder andere haben beides nicht oder kaum, dafür aber Sonne und/oder Wind im Überfluss. Wieder andere Länder haben unendlich groß scheinende Wälder, also Biomasse die ein nachwachsender Rohstoff für viele Generationen ist. Und last but not least gibt es Länder, deren vulkanisch aktiver Untergrund so knapp unter dem aufgeheizten Erdmantel liegt, dass sie buchstäblich auf unendlicher Heizenergie sitzen.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Menschheit zeigt, dass der Mensch zwar relativ bald lernte, Feuer aus Blitzen und Bränden zu nutzen und bald auch künstlich mit dem Feuerstein zu erzeugen, um mit vorhandenen Rohstoffen (z.B. Holz) durch Verbrennung bequem Heizenergie zu gewinnen. Doch die Entwicklung neuer Techniken zur Gewinnung von Energie war noch ein langer Weg. Pumpen, die ihre Antriebsenergie von Windrädern beziehen, kennen wir maximal seit 2.500 Jahren. Der Antrieb von Turbinen etwa mit Wasser oder Wasserdampf ist eine technische Entwicklungsleistung, die noch keine 250 Jahre Jahre alt ist. Erst damit war überhaupt an die Erzeugung elektrischer Energie zu denken. Die erstmalige Nutzung der Sonnenkraft mit Hilfe von Reflektoren, die durch ihren kristallinen Zellaufbau gleichförmige elektrische Energie erzeugen, ist eine technische Entwicklung, die noch keine 70 Jahre alt ist. Wir alle kennen die logische Konsequenz, dass althergebrachte Technik in Massen und billig angewendet werden kann, während neue Technik nur von wenigen Produzenten und nur für wenige, vermögende Anwender teuer angewendet werden kann.

Wundert es daher, dass nahezu alle Länder der Erde ihre nötige Energie aus den dort jeweils ausreichend vorhandenen Rohstoffen mit billiger, erprobter Technik erzeugen ?

Wenn Energie derart erzeugt wird, bleiben die Energiepreise regional so niedrig als möglich. Österreich mit seinem regional ausreichend verfügbaren Rohstoff Wasser und der günstigen Turbinentechnik kann grundsätzlich unseren Energiebedarf zum Großteil aus diesen beiden Faktoren sehr kostengünstig decken. Oder könnte es. Das kann nicht jedes Land so günstig wie Österreich.

Doch Energie, insbesonders elektrische Energie, ist zu einem Handelsgut gemacht worden, das über den eigenen Bedarf hinaus produziert wird, und darüber hinaus seit entsprechenden Verpflichtungserklärungen der Politik (auch der österreichischen Politik) einer europäischen Energiebörse angeboten werden muss, die Tag für die Tag den Strompreis auf Basis von Angebot und Nachfrage für nahezu das gesamte Europa neu errechnet. Bei der Preisermittlung wird regional billig produzierter Strom mit regional teurer produziertem Strom vermischt. So geschieht es, dass die österreichischen Stromerzeuger ihren billig produzierten Strom auch billig an die Energiebörse verkaufen müssen, um ihn Tag für Tag teurer wieder zurückkaufen müssen, um den Bedarf für die österreichische Bevölkerung und Wirtschaft zu decken. Und entsprechend hohe Energiepreise kommen deshalb zur Verrechnung. Die Bezeichnung für diesen wirtschaftlichen Wahnsinn nennt sich „Merit-Order“, wenn ich das Prozedere richtig verstanden habe. Das bedeutet weiters, dass die Bevölkerung „reicher“ Länder mit der Bezahlung ihrer Energierechnungen jene Länder quersubventionieren, die nur zu höheren Energieproduktionskosten ihre Bevölkerung versorgen könnten. Die aber durch den Rückkauf von Strom von der Energiebörse zu billigeren Preisen als den eigenen, ihrer Bevölkerung finanziell das Leben erleichtern können. Würde bei der Handelsware Energie zwischen den europäischen Ländern mit ihren Energie-Produzenten ein Wettbewerb, also Konkurrenz herrschen, so wäre ein derart gleichmacherisches Vorgehen kontraproduktiv, und daher unsinnig und der Beschluss einer „Merit-Order“ nicht möglich gewesen. Doch offensichtlich sind sich die europäischen Politiker darüber einig (auch die österreichischen), dass die „reicheren“ Energieverbraucher für die „ärmeren“ Energieverbraucher eben auch im Energiebereich täglich spenden sollen. Das muss man sich leisten können und wollen. Ich bin mir für meine Familie sicher, dass wir diese Art von täglicher Spende bei einem etwas geringeren Monatseinkommen entschieden ablehnen würden. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir Österreicher zu dieser Spenden-Frage um unsere Zustimmung gefragt worden wären. Dazu hat sich die Politik möglichst unauffällig ohne viel öffentliche Präsentation verpflichtet. Und wir baden es mit hohen Energiepreisen aus ...

Wenn dann noch eine hohe Inflation die Energiepreise zusätzlich signifikant verteuert, ist Feuer am Dach wie man sagt. Absoluter Handlungsbedarf seitens der Politik. Und was macht(e) sie ? Nichts nachhaltig Steuerndes ! Außer öffentlichen Aufrufen zum Energiesparen, gespickt mit altbekannten Energiespar-Tipps, die mich eher wütend werden ließen. Und Gutschriften (Spenden), „Energie-Bonus“ genannt, die von den Energiezahlern oft als „Almosen“ oder auch „Tropfen auf den heißen Stein“ tituliert werden, in Summe jedoch zu Lasten der weiter steigenden Staatsverschuldung gehen. Die Politik ist hier offensichtlich unfähig oder unwillig, das Energiekosten-Problem an der Wurzel zu packen ! Oder sie sieht sich ohnmächtig einer übermächtigen Lobby gegenüber verpflichtet statt dem eigenen Volk. Das darf doch nicht wahr sein, oder ?

Zu allem Überfluß wird auch noch Nutzung fossiler Rohstoffe in den Bereichen Heizungsenergie und Mobilität mit gesetzlichen Verbotsplänen torpediert, während (hauptsächlich elektrische Energie) aus nachwachsenden Rohstoffen hofiert und gefördert wird, obwohl die notwendige technische Entwicklung noch nicht reif genug ist, und die Schaffung geeigneter Infrastruktur (Leitungsnetze, Langzeitspeicher, Tankstellen, …) nicht entsprechend schnell aufgebaut werden kann. Statt dessen wird uns immer häufiger und eindringlicher eingetrichtert, dass wir uns auf länger dauernde Blackouts einstellen sollen, für die wir Vorsorgemaßnahmen treffen sollen, weil die Frage nicht ist ob sie kommen, sondern wann und wie intensiv, weil offensichtlich Alles aus dem Ruder läuft, und kein Energieerzeuger mehr seriöse umfassende Energieplanung betreiben kann, die über den eigenen Horizont hinaus geht.

Und dann kommen noch die ganz Gescheiten daher und wollen uns einreden, dass Energie-Erzeugung mittels atomarer Kernspaltung sauber, grün und nachhaltig ist. Das ist ja wohl der Gipfel ! Keiner von denen sagt, wie man einen GAU künftig verhindern könnte, weil sie das nicht wissen. Und keiner sagt, wo die Massen an strahlendem Atom-Müll die nächsten tausenden Jahre vor sich hin strahlen soll, ohne Menschen, Wasser und sonstige Umwelt zu verseuchen; weil sie auch das nicht wissen. Etliche davon sind sogar Gesinnungsgenossen der Grünen. Grün hinter den Ohren empfinde ich sie allemal ...

Heizungsenergie und (Elektro-) Mobilität sind übrigens weitere Themen, zu denen ich eine ausgeprägte Meinung habe. Dies sprengt aber den Rahmen für das heutige Thema und muss daher noch einige Tage warten.

Ach ja: Wäre es nicht schön, wenn man auch eine Technik entwickeln könnte, mit der man auch aus menschlicher Wut oder Freude nutzbare Energie erzeugen könnte ?

Über dieser Frage lasse ich Euch heute schnell brüten. Euer

Rudi

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